Mit einer über weite Strecken guten Gesamtleistung, im Endspurt sogar mit einer kämpferisch eindrucksvollen Vorstellung, brachten die Grün-Schwarzen den Gast an den Rand des ersten Punktverlustes in dieser Saison. Nach 5 Spieltagen hat es der TVM mit jeweils 156 erzielten Treffern und der gleichen Anzahl an Gegentoren tatsächlich geschafft, den besten Sturm und die schlechteste Abwehr der Liga für sich in Anspruch zu nehmen.
Und wie stark diese Abwehr manchmal wackelt, war in diesem über weite Strecken hervorragenden Landesligaspiel zu sehen. Erst mit der -vielleicht viel zu späten- Einwechslung von Nachwuchsspieler Christian Szwarc bekam der Defensivverband wesentlich mehr Stabilität. An einem war´s mit Sicherheit nicht gelegen, dass die Niederbayern letztlich sogar etwas glücklich als Sieger die Halle verließen. TVM-Keeper Peter Fleischmann, bot mit wenigen Abstrichen, eine glänzende Vorstellung, die leider am Schluß unbelohnt blieb. Auch deshalb, weil die Gastgeber in etlichen Schlüsselszenen gewaltig patzten. Auch Führungsspieler können davon nicht freigesprochen werden, oft die Hände dem Kopf vorzuziehen. Anstatt letzterem etwas mehr Entscheidungsfreiheit einzuräumen, überlässt man oft viel zu flinken Händen Würfe, die nicht ins Ziel finden (Kalas). Dies erstmals nach einer beeindruckend herausgespielten 10:5-Führung zu erkennen. Anstatt den konsternierten Gegner weiterhin spielerisch abzuzocken, läuft man lieber -möglichst schnell- ins offene Messer. Auch wenn Landshut nach nur einem Jahr Bayernliga wieder absteigen musste, dazugelernt hat die Gästetruppe auf jedem Fall. Im Spiel 1:1 gab es klare Vorteile und zudem hatte die TGL in etlichen Szenen immer eine Antwort mehr. Ob diese dann auch zum Tragen gekommen wären, wenn der TVM seinem Rivalen nicht öfters in die Karten gespielt hätte, bleibt anzuzweifeln. Bis zur eigenen 12:8 Führung wurden in Serie 3 Strafwürfe vergeben – ein unverzeihlicher Luxus! Genau wie das mangelhafte Verhalten bei Strafzeiten. Überließen die Hausherren eine Zweiminutenstrafe mit 0:2 Toren dem Gast. So machte dieser aus seiner nummerischen Überlegenheit von 6:5 und 6:4 eine Trefferquote von 5:1. Dies hat in der Summe dazu beigetragen, dass nach ausgeglichener 1. Halbzeit Landshut das Geschehen mit schnellen Aktionen immer mehr an sich riss. Die Gäste, mit ihren Leistungsträgern Böhner, Reitmeier, Axthaler und Abelshauser, die zusammen 29 der 34 Treffer markierten- kamen viel wacher aus der Kabine zurück. Dieses Quartett erhielt zu viele Freiräume und war deshalb maßgeblich daran beiteiligt, dass die Begegnung beim 21:28 eigentlich schon in trockenen Tüchern schien. Trotzdem versuchte Münchberg alles, um den Kopf noch aus der Schlinge zu ziehen. Auch im taktischen Bereich wurde öfter nachgebessert, mit wechselndem Erfolg. Die TGL brachtge sich in der Schlußphase fast um den Lohn, als sie die Zügel unnötig schleifen ließ. Logische Konsequenz war, dass die Seiferth-Schützlinge dadurch nochmals ihre Chance witterten und auf 30:33 verkürzten. Und just in dieser Phase zwischen der 56. und 58. Minute, als Landshut drauf und dran war alles zu versemmeln, unterliefen den Gastgeber bei 3 Konterangriffen 3 technische Fehler – eigentlich unvorstellbar. Denn bei möglichem 33:33 und dann noch knapp 2 Minuten hätte der Sieger nicht Landshut heißen müssen. Unterm Strich 2 nicht unbedingt einkalkulierte Pluspunkte für den TVM, der diese aber ohne der Durststrecke zwischen dem 12:8 und dem 15:18 problemlos hätte einsacken können.
HANDBALL MÄNNER LANDESLIGA / NORD
TV Münchberg – TG Landshut 33 : 34 (15 : 15)
TV Münchberg
Fleischmann (Tor);
Schulz (1), Chr. Bär, Jakob Lad (3), Winterstein (5), Wilferth (1), Jan Lad (5), Baumgärtel, Szwarc (3), Martin Lad (4), Kalas (6), Sammet (5).
Schiedsrichter: Arheidt / Liebsch (Hammelburg) leiteten hervorragend
Zuschauer: 1 4 0
Zeitstrafen: Münchberg u. Landshut je 5.
Spielfilm: 0:1, 2:2, 7:3, 10:5, 12:8, 13:12, 14:15, 16:20, 19:24, 20:27, 23:30, 28:33, 33:34.