Nach dem Abpfiff Freude und anerkennender Beifall für eine glänzende Münchberger Handballsaison. Dann Minuten des Wartens, bis sie endlich kam, die Meldung des Tages. Diese kam aus Roßtal und verbreitete sich kurz nach 17:30 Uhr wie ein Lauffeuer in der Gymnasiumhalle. Keiner, aber auch Keiner, soweit sein Herz für Grün-Schwarz schlägt, verlies seinen Platz – zumal noch Feiern mit Fans und Mannschaft angesagt war.
Dann brach ein Jubelsturm in der Halle aus. Der TVM-Münchberg, war plötzlich Vizemeister der Landesliga/Nord und nimmt jetzt an den Aufstiegsspielen zur Bayernliga teil. Was war geschehen? Die einzige Möglichkeit, dass Münchberg in der Endabrechnung noch auf Rang zwei vorrutscht, trat tatsächlich ein. Nicht die im Vorfeld groß angekündigte Nachbarschaftshilfe des TV Helmbrechts, die zudem rechnerisch überhaupt nicht möglich war, sondern der TV Roßtal gab den Ausschlag und hievte den TVM auf Rang zwei. Die Roßtaler knöpften im Lokalderby dem Mitstreiter HSG Lauf/Heroldsberg beim 26:26 den entscheidenden Zähler ab.
Damit hat Lauf/Heroldsberg 18 Minuspunkte. Ismaning und Münchberg deren 17. Der direkte Vergleich zwischen diesen beiden Teams geht an den TVM und damit erzielten sie Schützlinge von Trainer Christian Seiferth den größten Erfolg in der Münchberger Männer-Handballgeschichte. Die einheimischen spielen jetzt am Donnerstag zuerst auswärts und dann am Samstag, 7. Mai, voraussichtlich um 19:30 Uhr, in der Gymnasiumhalle um den Einzug in Bayerns höchstes Handballhaus.
Doch vor der Freude stand nochmals die Arbeit, zugegeben gegen einen stark ersatzgeschwächten ASV Cham. Die Oberpfälzer sicherten die Klasse bereits am Vorwochenende und wollten einen lockeren Saisonausklang absolvieren. Allerdings hatten sie dabei nicht Münchberger Motivation berücksichtigt. Der TVM, der fast die komplette Rückrunde ohne 2, teilweise sogar 4 seiner besten Spieler, bestreiten musste, wollte sich nicht vorwerfen, seinen Teil zum Gelingen nicht beigetragen zu haben.
So starteten die Hausherren nach kurzer Abtastphase in Halbzeit eins einen einzigen Sturmlauf. Es ist beeindruckend, wie die Mannschaft die Ausfälle zwischenzeitlich weggesteckt hat und sich Woche für Woche präsentiert. Da steht eine Einheit auf dem Parkett, wo wirklich jeder für jeden die letzten Reserven aus sich herrausholt. Und dagegen zu wehren, hatte ab der 12. Minute auch der ASV Cham keine Möglichkeit mehr.
Gestützt auf einen erneute hervorragenden Lukas Hurt im TVM-Tor, überrollten die Hausherren die Oberpfälzer. 20:10 zu Pause, das war eine Hausnummer! Und in diesem Stil präsentierten sich die Seiferth-Schützlinge auch sofort nach Wiederanpfiff dem Publikum in der erneut gut gefüllten Halle.
Mitentscheidend in dieser Saison, dass die Münchberg Handballer jetzt auf Rang zwei stehen, sind zwei überdurchschnittlich gute Keeper. Das bewies einmal mehr Cenk Uzun in Hälfte zwei, der Lukas Hurt in nichts nachstand. Erst beim 29:16 nahmen die Hausherren den Saft weg. Jetzt machte Trainer Christian Seiferth das einzig Richtige. Er gab dem Nachwuchs eine Chance. Zum einen um Spielpraxis zu sammeln, zum anderen um auch den Aktiven die Möglichkeit zu geben, noch vorhandene, eigene Defizite einmal in der Praxis zu erkennen.
Das hatte in der Schlußphase einen 1:7-Lauf zur Folge, der nicht mehr als statistischen Wert besaß. Am Ende stand ein klarer Heimsieg, zu dem nicht nur der zur Zeit überragende Lukas Kral mit 7 Toren seinen Teil beisteuerte. Auch Polzer, Oberländer und Jan Lad hatten ihr Visier hervorragend eingestellt. Der Rest ist bekannt.
TV Münchberg
Cenk Uzun, Hurt (Tor);
Oberländer (5), Müller (1), Wilferth (1), Kral (7/3), Baumgärtel (3), Winterstein (1), Breuherr (2), Mayer, Jan Lad (6), Schrepfer, Polzer (4), Kalas.
Schiedsrichter: Stefan u. Tanja Haderlein (Nürnberg) leiteten die faire Begegnung ausgezeichnet
Zuschauer: 240
Zeitstrafen. Münchberg 1; Cham Keine.
Spielfilm: 2:0, 4:3, 10:4, 12:6, 15:7, 18:8, 20:9, 23:11, 26:13, 29:16, 30:23.