Handball in Münchberg

Herren I: TSV Lohr – TVM 27:22 (9.4.16)

Gepostet am 10. April 2016 in Herren I, Spielberichte.

War´s das schon, im Rennen um den Relegationsplatz zwei? Mit einem Blick auf die Mitkonkurrenten Regensburg (35:14 Heimsieg gegen Roßtal) und Ismaning (33:10 Heimerfolg gegen Hochfranken) scheint es zumindest so, zumal diese beiden Teams nach Minuszählern jetzt am TV Münchberg vorbeigezogen sind.

Der zweite Blick auf die Tabelle zeigt, dass die Entscheidung wahrscheinlich wirklich erst am allerletzten Spieltag fällt. Dann nämlich empfängt Ismaning in eigener Halle Regensburg. Zudem stehen noch drei hochinteressante Spieltage ins Haus, die den Spitzenteams alles andere als leichte Aufgaben stellen. Münchberg muss noch zweimal auf´s Parkett. Sollten die Grün-Schwarzen ihre Hausaufgaben gegen Rothenburg (kommenden Samstag um 19:30 Uhr) und am letzten Spieltag gegen Cham verlustpunktfrei lösen, dann befinden sich auch die Seiferth-Schützlinge bis zum Saisonabpfiff im Lostopf.

Jammern hilft nicht, doch ein Nackenschlag der besonderen Art ist es schon. Seit Wochen und jetzt wahrscheinlich sogar bis zum Saisonende fehlen mit Krauß, Sammet, Müller und Christoph Bär vier Leistungsträger. Dafür war diesmal Wilferth erstmals wieder mit von der Partie.

Trotzdem krempelt die Mannschaft Spiel für Spiel die Ärmel hoch, gibt ihr Bestes. Das war in Lohr nicht anders. Genau genommen, war in erster Linie der verschlafene Start (0:4) für die nicht unerwartete Auswärtsniederlage beim Meister und Bayernligaaufsteiger mitschuld. Denn danach wurde es eine völlig ausgeglichene Begegnung.

Auch vor der Torfolge her kam Münchberg immer besser ins Match. Nach 3:7 und 6:8 glich der TVM erstmals aus (9:9). Danach aber zeigte Lohr seine ganze Klasse. Mit einem 5:0-Lauf sorgten die Mainfranken erst einmal wieder für klarere Verhältnisse. Hinzu kam, dass Lukas Hurt im TVM-Gehäuse diesmal nicht die spektakulären Bälle hielt und auch sonst nie so richtig ins Spiel fand.

Sein Gegenüber Tamas Szabo wurde aber nicht nur in dieser Spielphase, sondern auch im weiteren Verlauf zum Sieggaranten für die Gastgeber. Was er hielt, war phänomenal. Er schaffte es, dass eine sonstige Münchberger Sturmstärke zur Wirkungslosigkeit verurteilt wurde. Es war die Linksaußenposition, wo sich mit Baumgärtel, jetzt wieder mit Wilferth oder Breuherr (er erzielte seine beiden Tore vom Kreis aus) bei weitem keine Landesligalaufkundschaft tummelt, sondern absolute Torgaranten.

Lohrs Keeper Szabo hielt alles. Er wurde zudem im weiteren Verlauf zum Konterspezialisten. Gehaltene Bälle schnell nach vorne und sicher vollstreckt wurde zur Lohrer Erfolgsstrategie in dieser Partie. Mindestens ein Drittel ihrer Treffer markierte die Heimmannschaft auf diesem Weg. Dabei muss noch lobend erwähnt werden, dass das Münchberger Rückzugsverhalten keinesfalls schlecht war, nur eben immer den berühmten Schritt zu spät.

So hatten die Hausherren alles, ja fast alles im Griff. Denn Mitte der zweiten Hälfte zeigte die Gäste, warum sie sich noch immer mit an der Spitze der Liga befinden und dies ständig im personellen Schrumpfstatus. Zwischenzeitlich stand Cenk Uzun zwischen den TVM-Pfosten und hielt mit etlichen glänzenden Reaktionen sein Team Match.

Münchberg blühte auf und ging mit einem Dreierschlag nach 16:18 erstmal und leider auch das einzige Mal in dieser Begegnung in Führung (18:19). Vom fairen Beifall des zahlreichen sachkundigen Lohrer Publikum begleitet, schüttelten sich die Hausherren kurz, um dann zur Schlußoffensive einzuläuten. In dieser bewies dann der neue Meister und Bayernligarückkehrer, dass ihm eigener Halle nicht beizukommen ist.

Szabo kontrollierte vor allem den TVM-Rückraum mit glänzendem Stellungsspiel, was David Mayer mit 5 Treffern vom Kreis aus zum besten TVM-Werfer werden ließ. Die Konterwelle lief und nach dem 20:20 war es ein erneuter Lohrer 5:0-Lauf, der sämtliche Münchberger Resthoffnungen auf eine Überraschung im Keim erstickte. Was die phasenweise souveränen Unterfranken nicht gebraucht hätten, war die oft einseitige Regelauslegung der Herren aus Mittelfranken.

Lohr 1 Zeitstrafe, Münchberg deren 8!! Was aber noch unverständlicher wirkte war, dass bei TVM-Angriffen -wohlgemerkt jeweils sich im Rückstand befindend- über 10 Mal passives Vorwarnzeichnen gegeben wurde. Auch dadurch kam der TSV immer wieder zu leichten Kontertreffern.

In der Summe war es aus Münchberger Sicht trotzdem eine durchaus gelungene Auswärtsvorstellung, auch wenn man die Heimreise mit leeren Händen antreten musste. Die Chancen auf zwei bevorstehende und erfolgreiche Heimauftritte bleibt erhalten.

 

TV Münchberg
Uzun, Hurt (Tor);
Oberländer (2), Kalas (4/1), Baumgärtel, Polzer (1), Wilferth, Schrepfer, Kral (3), Winterstein (2), Breuherr (2), Mayer (5), Jan Lad (3).

Schiedsrichter: Hehn / Tauchert (Stadeln) waren von einem souveränen Auftritt weit entfernt

Zuschauer: 400

Zeitstrafen: Lohr 1; Münchberg 8.

Spielfilm: 4:0, 7:3, 8:6, 9:9, 14:9, 14:11, 16:12, 18:16, 18:19, 20:20, 25:20, 27:22.

 


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