Was waren das in früheren Jahren für Oberfrankenderbys? Münchberg gegen Weidhausen bot meist Spielwitz, Klasse und Spannung bis zum Abpfiff. Nichts von dem war in diesem Aufeinandertreffen vorhanden. Die Gastgeber haben sich, trotz endlich einmal wieder vollem Kader, aufgrund des schon lange feststehenden Abstiegs in die Bezirksoberliga Oberfranken, anscheinend längst aufgegeben.
Warum aber die Gäste, die jeden Zähler zum Klassenerhalt dringend benötigen, in Anbetracht der Situation nur mit einem Minikader (2 Torhüter, 7 Feldspieler) angereist sind, wird deren Geheimnis bleiben. Reichte aber gegen einen erschreckend schwachen Gastgeber trotzdem zum klaren Auswärtserfolg und einen Schritt in Richtung Ligaverbleib, zumal die Westoberfranken wesentlich mehr spielerische Reife ablieferten.
So lag auch die Spieleröffnung mit 0:3 schnell beim Gast. Doch erst Lisa Pöhlmann per Strafwurf und danach Denise Hüttel mit einem Doppelschlag verkürzen auf 3:4. Dieser Zwischenstand, eine einigermaßen ordentliche Anfangsphase sowie die Tatsache, an diesem Tag zahlenmäßig besser bestückt zu sein, ließ bei den Grün-Schwarzen die Hoffnung auf ein gutes Ergebnis, vielleicht sogar auf einen Punktgewinn, keimen.
Doch die verflog bis zum Seitenwechsel ganz schnell. innerhalb von knapp 20 Minuten gelang den Hausherren nur noch ein einziges Tor. Das ist von der Quote her nicht einmal Kreisligareif. Es war eine Verkettung von Fehlern und Unzulänglichkeiten, die den Auftritt des TVM begleiteten. Vieles wirkte unreif, überhastet und wenig durchdacht.
Was den vielen Nachwuchskräften zugestanden werden muss, machten aber auch vor den vermeintlich erfahrenen Spielerinnen nicht halt. Wenn´s nicht läuft, dann überträgt sich nach und nach die Unsicherheit auf die gesamte Mannschaft und das Unheil nimmt seinen Lauf.
Genau das passierte aus TVM-Sicht in diesem Aufeinandertreffen. Beim 9:21 Mitte der zweiten Hälfte konnten frühzeitig die Punkte auf die Habenseite des Gästekontos gebucht werden. Sicherlich hatte Münchberg in der einen oder anderen Szene mit Latten- und Pfostentreffern auch Pech, was oft einen knapperen Spielstand verhinderte. In der Summe war es aber deutlich viel zu wenig.
Die gute Schlußphase, als endlich auch erfolgreich abgeschlossen wurde, stimmte dennoch ein bisschen versönlich. Die Mannschaft muss sich jetzt in Geduld üben, an sich arbeiten und das sähen, was in 2-3 Jahren einmal eine gute Ernte werden kann. Guter Nachwuchs ist reichlich vorhanden.
TV Münchberg – TV Weidhausen 15:26 (4:10)
TV Münchberg: Harich, Breuherr (Tor); Klier, Ott, Lauterbach, Erhard, Dörfler (1), Zeitler (1), Hüttel (5), Nicol Sammet (5/1), Sarah Sammet (1), Franke, Haubner. Pöhlmann (2/1).
Schiedsrichter: Drummer / Herpolsheimer (Erlangen)
Zuschauer: 60
Zeitstrafen: Münchberg 2; Weidhausen Keine.
Spielfilm: 0:3, 1:4, 3:9, 4:11, 5:17, 6:19, 9:19, 11:21, 13:25, 15:26.