Handball in Münchberg

Damen I: TVM – HG Kunstadt 21:25 (20.2.16)

Gepostet am 21. Februar 2016 in Damen I, Spielberichte.

Wenn aus TVM-Sicht vor dem Spiel Zielsetzung war, den Gästen zu den ersten Saisonpunkten zu verhelfen, den direkten Vergleich zu verlieren, um nach Spielschluß selbst Letzter und Träger der „Roten Laterne“ zu sein, dann ist dieses Vorhaben voll und ganz aufgegangen. Mit einem lust- und ideenlosen, ja regelrecht blutleeren Auftritt, haben sich die TVM-Damen nicht nur bis auf die Knochen blamiert, sondern ihre treuen Fans maßlos enttäuscht.

Nichts von dem war zu sehen, was die Mannschaft in den zurückliegenden Wochen Spiel für Spiel verbessert hatte. Es fehlte die Konzeption, der Mut und die Kraft sich im 1:1-Verhalten zu behaupten. Um es auf den Nenner zu bringen: Es war eines, wenn nicht überhaupt, das schlechteste Saisonspiel. Die gezeigte Leistung dokumentiert für den Moment die Berechtigung, die Saison als Ligaschlußlicht zu beenden.

Mit welcher Euphorie man an so eine Aufgabe herangehen kann, zeigten die Gäste vom Obermain nicht nur beim Siegesjubel nach dem Abpfiff, sondern mit ihrer Präsenz von Beginn an. Torjägerin Seufert eröffnete das Match mit einem lupenreinen Hattrick. Sie war mit 12 Treffern Frontfrau in dieser Partie, gefolgt von Kreisläuferin Schneider mit 6 Toren. Zusammen mit einer überragenden Steffi Huber als Abwehrorganisatorin reichten diese drei Korsettstangen aus, um die Gastgeber genau nur einmal gefährlich in dieses Match kommen zu lassen.

Das waren die Minuten nach dem 0:3, als es den Anschein hatte, dass die Grün-Schwarzen den Fehlstart postum korrigieren wollten. Gelang mit der 4:3 Führung und danach recht ordentlichem Spiel bis zum 6:6. Verschwiegen darf allerdings nicht werden, dass TVM-Keeperin Sophia Thiemt vor dem 1. Münchberger Treffer viermal glänzend reagierte und bereits zu diesem Zeitpunkt größeren Schaden verhinderte.

Nach Mitte der ersten Hälfte baute die HG Kunstadt ihre Führung aus. Auch deshalb, weil die TVM-Abwehr weder zupackte, noch Situationen in der Entstehung erkannte. Es ist halt schwer, wenn man ein Spiel nicht lesen kann und dadurch immer wieder nur zum Reagieren gezwungen wird. Ab der 20. Minute liefen die Einheimischen dem Geschehen in diesem Kellerduell immer hinterher.

Es wollte nur wenig gelingen, Verzweiflung machte sich breit. Große Hoffnung, den Gäste ein zweites Mal in dieser Saison die Punkte abzuknöpfen und damit sicher nicht als Letzter über die Ziellinie gehen zu müssen, zerschlug sich immer mehr. Einfachste Sachen gelangen nicht. Dazu passte es, dass ausgerechnet bei Spielständen wie 6:8 oder 13:15 zudem noch Strafwürfe vergeben wurden.

Als beim 16:21 plötzlich auch die Gäste flatterten, setzte Münchberg nochmals drei negative Höhepunkte. Drei Konter in Serie wurde innerhalb von 65 Sekunden gnadenlos versemmelt. Trotzdem kamen die TVM-Mädels nochmals auf 19:22 heran. Die nächsten 3 Minuten waren ein Spiegelbild taktischer Defizite. Genau dreimal mit dem gleichen Spielzug und Abschluß über den Kreis setzte sich die HG Kunstadt spielentscheidend auf 19:25 ab. Der Rest aus TVM-Sicht war Ergebniskorrektur und maßlose Enttäuschung über ein Spiel, dass es schnell aus dem Gedächtnis zu löschen gilt.

Jetzt stehen die Grün-Schwarzen endgültig bei „Null“ und damit die Zeiger der Uhr auf Neuanfang.

TV Münchberg – HG Kunstadt 21:25 (11:12)

TV Münchberg: Thiemt, Cerullo (Tor); Erhard, Zeitler (2), Dittmar (1), Sarah Sammet, Franke (3/3), Krauß (1), Klier (1), Hüttel (7), Nicole Sammet (3), Dörfler (1), Wilferth (2).

Schiedsrichter: Berghammer / Kalina (Bayreuth) hatten die Ohren näher an den Bänken, als die Augen auf dem Spielfeld

Zuschauer: 70

Zeitstrafen: Münchberg 5; Kunstadt 7.

Rote Karte: Huber (HGK) in der 52. Minute nach 3×2 Minuten.

Spielfilm: 0:3, 4:3, 4:6, 6:6, 6:10, 9:11, 11:12, 14:16, 15:20, 18:21, 19:25, 21:25.


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